In Bezug auf ihren kaltblütigen Organismus werden die Srakhs
den Vorurteilen der Menschheit gegenüber kaltblütigen Rassen und
deren Temperament in einem gewissen Rahmen gerecht. Sie sind in der Regel
beherrscht und berechnend. Emotionale Ausbrüche kommen bei ihnen kaum vor,
ebenso wie Hass oder blinde Wut. Besonders die romantisierte Form der
Liebe ist ihnen überhaupt nicht bekannt, weswegen diese häufig ihr
Verständnis überfordert; trotzdem finden sie diesen Aspekt der
Menschheit faszinierend. Überhaupt werden Srakhs von dem Fremden und
Unbekannten magisch angezogen, wodurch sie häufig in unbekannte oder
gefährliche Situationen geraten.
Es ist jedoch nicht so, dass ein Srakh vollig außerstande ist,
Emotionen zu empfinden. Sie betrachten lediglich alles von einem rationalerem
Standpunkt aus. Sie empfinden durchaus Emotionen wie Freude und Leid oder
Vergnügen und Trauer, auch wenn sie diese in den seltensten Fällen
ausdrücken. Ähnlich wie auch bei anderen Spezies kann man bei genauer
Beobachtung den Gefühlszustand eines Srakhs erkennen, auch wenn hierbei
eine wesentlich genauere Beobachtung erfolgen muss. Dies gilt
natürlich unter der Voraussetzung, dass der Srakh nicht bewusst
seine Gefühlsäußerungen unterdrückt. Befindet sich ein
Srakh in einer Stress- oder Gefahrensituation, so richten sich bei ihm die
Schuppen etwas auf, womit er geringfügig gefährlicher aussieht.
Fühlt sich ein Srakh unbehaglich oder befindet er sich in einer fremden
Situation, läßt er meistens den Mund offen, und von zu Zeit zu Zeit
gleitet die Zunge nach vorne heraus und wieder herein. Diese Anzeichen sollten
nicht mit der Mimik verwechselt werden, die ein sich freuender bzw. ein
freundlich gesonnener Srakh anwendet: Hierbei hält er den Mund
gewöhnlich halb geschlossen, während er mit der Zunge von Zeit zu
Zeit die Seiten der Schnauze ableckt. Diese Geste könnte auch zum
Gerücht beigetragen haben, Srakhs wollten Menschen fressen, obwohl sie bei
der Begegnung nur demonstrativ freundlich sein wollten.
Eine andere ungewöhnliche Eigenschaft der Srakhs besteht in hohen
Bewertung des Lebens nicht nur ihrer eigenen Rasse, sondern auch dem von
anderen Rassen und Spezies. Diese Eigenschaft scheint in der kurzen Lebensdauer
des Großteils der Srakhs (der Hassrád) begründet zu
sein. Generell sehen Srakhs das Leben als das kostbarste Gut des Universums an.
Selbst Freiheit und Entfaltung der Persönlichkeit sind bei ihnen nicht so
hoch angesehen wie das Leben an sich. Aus diesem Grund töten Srakhs nur
ungern und sehen auch nichts, noch nicht einmal ihre Totfeinde, gerne
sterben.
Es existieren noch einige weitere Unterschiede zwischen den Denkweisen von
Srakhs und Menschen. Besonders hervorzuheben sind noch ihr geradliniges Denken
und ihr eingeschränktes Vermögen, in Metaphern zu denken.
Überhaupt fehlt ihnen die Gabe der Diplomatie und Taktik. Da sie aber
ausgesprochen hinterhältig denken können, macht sie das bei
Konflikten allerdings nicht sonderlich berechenbarer. Problematisch wurde ihr
Mangel von diplomatischem Verständnis beim Versuch der UTC, mit den Srakhs
offizielle Beziehungen aufzunehmen, bei dem mehrere Hürden genommen werden
mußten, bevor man sich auf einen Nenner einigen konnte. Für einen
Srakh ist ein gesprochenes Wort so bindend wie ein aufgeschriebener Vertrag
unter Menschen. Sie verwenden Sprache primär, um sich so klar und
zielgerichtet wie möglich auszudrücken. Von Zeit zu Zeit jedoch, vor
allem, wenn sich ein Srakh amüsiert, kommt es vor, dass er auf eine
ungewöhnlich ironisch-spöttische Art voller verbaler Verwirrspiele
spricht, die sich vollkommen von der sonst so sachlichen Spechweise
unterscheidet; eine Eigenart, die man den sonst so mental unterkühlten
Srakhs kaum abnimmt, bis man sie selbst erlebt hat.
Von Zeit zu Zeit kommen immer wieder Gerüchte auf, bestimmte Srakhs seien
telepathisch veranlagt. Von diesen Gerüchten ist bisher keines
bestätigt worden. Trotzdem existiert ein Gerücht besonders
hartnäckig weiter, dass es in der imperialen srakhischen Marine ein
sogenanntes "silbernes Regiment" geben soll, welches nur aus psionisch aktiven
Personen bestehen soll, wobei sich dies nicht nur auf Srakhs beschränkt,
sondern auch nicht-srakhische Mitglieder mit einbezieht.
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