Als interstellare Flüchtlinge
haben die Lengroah das jeweilige politische System des Reiches, in deren
Grenzen sie jetzt leben, übernommen. Die in der UTC Ansässigen übernahmen das
System der Terranischen Union, die bei den Srakhs Ansässigen das des Ksnedák und die Lengroah im
arneshanischen Gebiet mit geringen Modifikationen das der Republik Arnesh. Die übrig
gebliebenen lengroahtischen Sklaven bei den Tsrit sind rechtlos und unfrei.
Als Besonderheit lengroahtischer
Rechtssprechung innerhalb der Terranischen Union kann man erkennen, dass
Eigentumsdelikte ungewöhnlich milde bestraft werden, während Verleumdung, üble
Nachrede und Rufmord verhältnismäßig hart geahndet werden. Insbesondere
Diebstahl, sofern er nicht der reinen persönlichen Bereicherung dient, wird
fast nie mit Haftstrafen ohne Bewährung geahndet. Auch Hausfriedensbruch findet
sich bei den Lengroah als Urteilsbegründung eher selten.
Ein juristisch ungewöhnlicher
Tatbestand bei dieser Spezies besteht im kollektiven Ignorieren, dass
insbesondere bei besonders egoistischen oder gesellschaftsschädigenden Individuen
eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich um eine Art Mobbing, bei dem das Ziel
von der Lengroahgesellschaft konsequent aus dieser herausgetrieben wird.
Soziale Kontakte werden abgebrochen, die örtliche Verwaltung macht dem Ziel
durch unerträgliche Bürokratie das Leben zur Hölle, man wird im öffentlichen
wie im privaten Leben bewusst gemieden oder benachteiligt, und zusätzlich kommt
es auch zu Psychoterror, der nahezu von der gesamten Gesellschaft gegen dieses
Individuum praktiziert wird. Obwohl dieses Mobbing streng genommen
strafrechtlich verfolgt werden müsste, verlaufen die meisten dieser Fälle im
Sand, da die örtlichen Lengroahgerichte fast ausnahmslos die jeweilige Beweislage
für ein solches Mobbing als nicht ausreichend erachten.
Die in der Politik beschäftigten
Lengroah besitzen (im Vergleich zu menschlichen Politikern) die Eigenheit, sehr
enge Verknüpfungen mit anderen Bereichen außerhalb der Politik unter offener
Nutzung ihrer Beziehungen zu ziehen. Dieses Verhalten hört sich in menschlichen
Ohren zwar sehr nach Mauschelei und Vetternwirtschaft an, wird allerdings
offiziell toleriert, da dieses System bei den Lengroah generell vorteilhaft
funktioniert und eine ihrer kulturellen Eigenheiten darstellt. Trotzdem ist
dieses Thema bei Stammtischdiskussionen ein beliebtes Hetzthema bei xenophob
veranlagten Menschen.
|