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Arnesh: Physiologie
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Arnesh besitzen eine sehr ungewöhnliche Form der Zweigeschlechtlichkeit: Sie werden zunächst als zweigeschlechtliche Wesen, als ein Prelsesh geboren, welche sich untereinander in ihrem Äußeren nur gering durch eine unterschiedlich strukturierte Hautoberfläche voneinander unterscheiden. Anfangs noch recht klein und unbeholfen, erreichen sie innerhalb von zwölf Jahren eine vorläufige Größe von etwa 120 cm und wachsen nicht weiter an. Dann, mit einem Alter von rund 38 Jahren, beginnt die Geschlechtsreife und die Partnersuche. Findet ein Prelsesh innerhalb von ca. 8 Jahren keinen Partner, so stirbt er. Ansonsten gehen beide eine Verbindung, die Skaprenordan ein. Bei diesem Prozess der Verschmelzung beginnen an bestimmten Stellen der Haut spezielle Prozesse damit, die Haut aufzulösen und die Körper miteinander zu verbinden, während der Rest der Haut abstirbt und eine ledrige, wenn auch atmungsaktive Schale bildet. Die Verschmelzung führt anschließend zur Bildung eines neuen Körpers, dessen genetische Struktur eine Mischung aus beiden bisherigen Wesen darstellt. Durch eine enge neurale Verknüpfung des neuen Körpers mit den Gehirnen der beiden Wirte kommt es dazu, dass ein Großteil der gesammelten Erinnerungen auf den neuen Körper übergeht, der somit zwar die Erinnerungen der beiden Partner, aber nicht deren Persönlichkeit übernimmt. Bis der neue Körper gebildet ist, wobei ein Großteil der Gewebe der beiden Partner beim Umwandlungsprozess verbraucht wird, vergehen 7,7 Monate. Dann entschlüpft aus der inzwischen ledrig gewordenen Haut eine Knerxan, die drei- bis fünfmal im Abstand von 8,3 Jahren ungeschlechtlich einen Prelsesh mit einer Schwangerschaftsdauer von 14,3 Monaten austragen und gebären kann, wobei die Geschlechter der Nachkommen einer Knerxan durchaus unterschiedlich sein können. Sie können nach ihrer Verschmelzung ohne künstliche Hilfsmittel noch bis zu weitere 60 Jahre alt werden; damit ergibt sich eine Gesamtlebenserwartung von ungefähr 98 Jahren.

Eine Knerxan wird durchschnittlich 1,75 m groß und ist von mittelschlanker Statur, mit einem Gewicht von 70 kg. Ein Prelsesh hingegen erreicht nur eine Größe von 1,20 m bei einem Gewicht von 30 kg, bis sie kurz vor ihrer Verschmelzung in einem wahren Essrausch bis zu 20 kg zunehmen können. Beide Entwicklungsstadien haben als Warmblüter eine Körpertemperatur von konstant 39°C; lediglich während der Zeit der Verschmelzung wächst die Temperatur zeitweise auf 41°C an.

Arnesh im zeugungsreifen Zustand sind durch ihre evolutionäre Umwelt etwas anders gebaut als noch nicht fruchtbare Exemplare. Durch den mangrovenartigen Bewuchs ihres Heimatplaneten ist eine Knerxan als Baumbewohner dafür geschaffen, im dichten Astwerk entlangzuklettern, während ein Prelsesh eher für den Lebensstil in den seichten Gewässern unterhalb der Bäume angepasst ist. Durch ihre Stromlinienform sind diese daher leichter in der Lage, aufrecht zu gehen als eine Knerxan, weshalb diese häufig leicht gebeugt laufen. Während die Arnesh aber in körperlicher Hinsicht keine besonderen Vorzüge aufweisen und eher unterdurchschnittlich ist, so besitzen sie ein besonderes Sinnesorgan, mit dem sie schwache elektromagnetische Felder von Lebewesen aufspüren können. Sie nutzen diese dazu, um Gedankenmuster eines benachbarten Lebewesens und damit seine Gefühle und begrenzt seine Gedanken lesen zu können. Sie sind in stark eingeschränkter Hinsicht also zu Telepathie fähig, auch wenn diese über die Grenzen einer Spezies hinweg nur schlecht funktioniert, da sich die zelebrale Struktur anderer Wesen in der Regel zu stark von der der Arnesh unterscheidet. Allerdings können einige Arnesh ihr Talent verfeinern und somit auch auf andere Rassen ausdehnen.

Diese starke emphatische Kopplung zwischen den Arnesh hat evolutionär wohl auch für das ungewöhnlich große Einfühlungsvermögen dieser Rasse gesorgt, und so verwundert es nicht, dass Arnesh als Meister der Diplomatie und der Verhandlungskunst gelten. Dieses Talent ist, genauso wie die telepathische Veranlagung, bei einer Knerxan wesentlich stärker ausgeprägt als bei einem Prelsesh, da sich beides maßgeblich während der Verschmelzung entwickelt.

Ihr Gesichtssinn ist vom Spektrum her etwa gleichwertig mit dem des menschlichen Auges. Sie sind jedoch sehr empfindlich gegenüber hellem Licht, und bevorzugen halbdunkle Lichtverhältnisse. Sie besitzen weder die Möglichkeit, Infrarotstrahlen noch elektromagnetische Wellen jenseits des violetten Lichtbereiches wahrzunehmen. Das Gehör der Zeugungsfähigen ist etwas besser, wie auch ihr Geruchssinn. Die restlichen Sinne sind dafür etwas verkümmert. Im Gegensatz dazu sind Gehör und Geruchssinn eines Prelsesh eher schwach, während diese einen stark ausgeprägten Tastsinn besitzen.

Arnesh besitzen in der Regel an ihren Gliedmaßen nur verkümmerte körperliche Bewaffnung, wobei die Nägel eines Prelsesh spitzer und schärfer sind. Gleichzeitig besitzen sie auch zwischen ihren Fingern Ansätze von Schwimmhäuten, die allerdings nur bei genauer Betrachtung auffallen. Beide Entwicklungsstadien besitzen im Mund zwei homodente Zahnreihen mit insgesamt 52 bis 58 kleinen, scharfen Reißzähnen.

Die Beschaffung der Haut ist in beiden Entwicklungsstadien stark unterschiedlich. Ein Prelsesh besitzt eine pergamentartige und dünne Haut, die aber unerwartet stabil ist, während sich unter dieser Haut eine isolierende Fettschicht befindet. Außerdem fällt auf, dass durch diese Fettschicht die Haut mit unglaublich vielen Nervenzellen vernetzt ist. Diese erfüllen jedoch nicht nur die Aufgabe des Tastsinnes, sondern sind auch Initiatoren der neuralen Verschmelzung in der Umwandlungsphase, wie auch ein entsprechendes vorstreckbares Organ im Mundraum. Als letztes befinden sich in der Haut noch Drüsen, die bei entsprechender Reizung der anliegenden Nervenzellen Enzyme produzieren, welche als Exkrete abgesondert werden und die Haut des anderen Geschlechtes auflösen können. Der längere Hautkontakt mit einem Geschlechtsreifen führt immer zur Absonderung dieses Exkrets und zur Schleimbildung.

Die Haut einer Knerxan besitzt nicht solche geschlechtsspezifischen Feinheiten. Sie ist mit einem dichten Haarkleid ausgestattet, welches in der Regel einen hellgrauen Farbton annimmt, der manchmal auch leicht ins rötliche geht. Die einzelnen Haare können bis zu 30 cm lang werden, vor allem am Schweif der Knerxan. Körperliche Rassenunterschiede einzelner Untergattungen existieren bei den Arnesh durch die etwa fünftausend Jahre anwährende enge globale bzw. interstellare Vernetzung ihrer Gesellschaft nicht mehr.

Arnesh sind in beiden Entwicklungsstufen omnivor, besitzen aber aufgrund ihrer Entwicklung aus ehemaligen Fleischfressern eine ausgeprägte Vorliebe für tierische Nahrung. Ihre Verdauung ist jedoch recht empfindlich, wodurch für sie die Lebewesen anderer Biosphären in der Regel unverdaulich sind, und auch nur ein geringer Prozentsatz ihrer einheimischen Tier- und Pflanzenwelt für sie genießbar ist. Arnesh-Nahrungsmittel sind umgekehrt für Menschen genießbar und verursachen nur geringe Verdauungsstörungen. Dies gilt ebenfalls für ihre synthetische Nahrung. Arnesh nehmen in der Regel pro Tag etwa 1,2 bzw. 1,8 kg natürliche oder 0,3 bzw. 0,5 kg synthetische Nahrung zu sich. Zusätzlich benötigen sie täglich 1,5 l bzw. 2,8 l Wasser.

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Verfasser: Peter Hildebrand
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