Wann durchzuführen:
Wenn Sie Ihre Geschäfte nicht nur im Weltraum tätigen
wollen, wird es vorkommen, dass Sie gelegentlich mit Ihrem Schiff auf einer
Planetenoberfläche landen müssen, um Fracht und Personen aufzunehmen oder zu
ihrem Bestimmungsort zu bringen. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie später
auch wieder in den Weltraum aufbrechen wollen.
Zunächst noch eine Anmerkung: Sehr viele notwendige
Schubangaben finden an dieser Stelle in der Form "OG plus x g" statt, wobei x
ein Zahlenwert ist. Dies bedeutet in der Pilotensprache, dass ein Schub
eingestellt wird, der um x höher ist als die Oberflächengravitation des
entsprechenden Planeten. Besitzt also der Planet beispielsweise eine
Schwerkraft von 0,7 g und lautet die Bezeichnung "OG plus 0,2 g", so
ist ein Schub von 0,9 g gemeint.
Vorgehensweise bei einer Landung:
- Vor
einer Landung gilt es, die Oberflächengravitation des Planeten zu
bestimmen und die Checkliste für eine Landung auf der Planetenoberfläche
durchzugehen. Steht die computergestützte Checkliste nicht zur Verfügung,
sind manuell zumindest folgende Punkte zu überprüfen, sofern sie bei der
Landung Sinn machen. Je nach Situation können einige der Punkte 3, 4, 7 und
10 irrelevant sein.
- Ist die Oberflächengravitation nicht höher
als 1,2 g?
- Besitzt die Außenhülle keinerlei
strukturelle Schäden?
- Ist das Fahrgestell für eine horizontale
Landung voll funktionstüchtig?
- Ist das Antriebsgestell für eine vertikale
Landung voll funktionstüchtig?
- Ist der Hauptantrieb voll funktionstüchtig?
- Sind die Manövertriebwerke an den Seiten
des Schiffes voll funktionstüchtig?
- Sind für eine horizontale Landung die
Landungstriebwerke unterhalb des Schiffes voll funktionstüchtig?
- Ist die Antriebskontrolle zur Ausbalancierung
des Schiffes voll funktionstüchtig?
- Reichen die Treibstoffreserven für eine
Landung?
- Reichen die Treibstoffreserven für einen
späteren Start?
- Funktionieren die Trägheitskompensatoren?
- Werden
einige Punkte der Checkliste nicht erfüllt, so müssen die Fehler vor der
Landung behoben werden. Tun Sie dies nicht, begeben Sie sich bei der
Landung in Lebensgefahr!
- Zur
Durchführung einer Landung lenkt das Schiff zunächst in einen niedrigen
Orbit ein (äußerste Atmosphäre oder eine Höhe von 30-100 km),
bei dem das Schiff sich in die gleiche Richtung um den Planeten bewegt wie
es die Eigenrotation des Planeten vorgibt.
- Anschließend
bremst das Schiff seine Bewegung aus, so dass es aus Perspektive zur
Planetenoberfläche zum Stillstand kommt. Dadurch verlässt das Schiff
seinen Orbit und wird nun von der Eigengravitation des Planeten erfasst
und angezogen.
- Das
Schiff wird nun so gedreht, dass der Hauptantrieb Richtung
Planetenoberfläche zeigt. Mit dem Antriebsstrahl wird die Anziehungskraft
des Planeten so gemildert, dass eine maximale Sinkgeschwindigkeit von 400
km/h nicht überschritten wird. Dabei sollte gegen Ende des Landemanövers
der Antrieb exakt auf Höhe der Oberflächenschwerkraft des Planeten
eingestellt sein (OG plus null).
- Für
eine vertikale Landung, bei der das Schiff quasi "hochkant" auf dem
Antriebsgestell landet, wird bei einer Höhe von 6,5 km die
Antriebskraft um 0,1 g erhöht. Inklusive der Verzögerungszeit des
Hauptantriebs kommt dann das Raumschiff innerhalb von zwei Minuten wenige
Meter vor der Oberfläche zum Stehen und kann nun sanft abgesetzt werden.
Das Antriebsgestell ist dabei maximal auszufahren, um die Wucht der
Landung optimal dämpfen zu können.
Die restlichen Punkte gelten nur für eine horizonale
Landung.
- Wenn
eine horizontale Landung beabsichtigt wird, bei der das Schiff auf dem im
Unterdeck integrierten Fahrgestell landen soll, muss in einer Höhe von
2 km die Antriebskraft um 0,5 g erhöht und für 40 s
beibehalten. Hierbei kommt das Schiff in einer Höhe von ca. 500 m zum
Stehen und wird anschließend wieder auf eine Steiggeschwindigkeit von ca.
400 km/h gebracht.
- Innerhalb
der nächsten elf Sekunden pro g (also z.B. 22 Sekunden bei einem Planeten
mit 0,5 g) muss das Schiff mit den seitlichen Manövertriebwerken in
die Horizontale gebracht werden. Innerhalb dieser Zeit gewinnt das Schiff
zwar einige hundert Meter an Höhe, verliert aber gleichzeitig seine
Geschwindigkeit und fällt wieder mit 100 km/h auf den Planeten zu.
- Jetzt
müssen die Landungstriebwerke unter dem Unterdeck mit voller Stärke
gezündet werden, um das Schiff abzubremsen und sanft landen zu können. Vor
der Landung ist natürlich das Fahrgestell auszufahren.
Vorgehensweise bei einem Start:
- Auch
für den Start des Schiffes ist eine Checkliste durchzugehen. Bei einer
manuellen Prüfung sollten zumindest folgende Punkte untersucht werden:
- Besitzt die Außenhülle keinerlei
strukturelle Schäden?
- Ist der Hauptantrieb voll funktionstüchtig?
- Sind die Manövertriebwerke an den Seiten
des Schiffes voll funktionstüchtig?
- Sind für einen horizontalen Start die
Landungstriebwerke unterhalb des Schiffes funktionstüchtig?
- Ist die Antriebskontrolle zur
Ausbalancierung des Schiffes voll funktionstüchtig?
- Reichen die Treibstoffreserven für den
Start?
- Funktionieren die Trägheitskompensatoren?
- Befinden sich keine Personen oder
brennbaren Gegenstände in Nähe der Antriebsdüsen (Umkreis von 10 m bei
Horizontalposition für Landungsdüsen und Hauptantrieb; 35 m bei Vertikalposition für Hauptantrieb)?
- Werden
einige Punkte der Checkliste nicht erfüllt, so müssen die Fehler vor dem
Start behoben werden. Tun Sie dies nicht, bringen Sie sich oder andere
Personen beim Start in akute Lebensgefahr!
- Vor
Durchführung des Starts muss auch bei einem horizontalen Start zunächst
der Hauptantrieb aufgeheizt werden, damit dieser beim späteren
Wendemanöver in der zur Verfügung stehenden Zeit seinen Schub aufbauen
kann.
- Zu
Beginn des Starts müssen die zum Abheben notwendigen Triebwerke gezündet
werden. Aus der Horizontalposition werden die Landungstriebwerke, aus der
Vertikalposition der Hauptantrieb gezündet. Es sollte eine Schubkraft von
OG plus 0,3 g eingestellt sein. Diese wird für 15 Sekunden aufrecht
erhalten
- Wurde
aus der Horizontalposition gestartet, so wird nun der Hauptantrieb
gezündet und auf einen Schub von OG plus 0,3 g gebracht. Gleichzeitig
werden die im Heck befindlichen Landungstriebwerke gedrosselt, wodurch das
Heck des Schiffes nach unten wegsackt. Kurz bevor das Schiff die Vertikale
erreicht, werden die Landungstriebwerke im Heck zusammen mit dem nach oben
abstrahlenden Bug-Manövertriebwerken kurz gezündet und die
Landungstriebwerke im Bug und Mittschiff deaktiviert, um das Drehmoment
(den "Schwung") des Schiffes abzubremsen und es in der vertikalen Position
zu halten.
- Der
Hauptantrieb wird nun sowohl bei horizontalem als auch vertikalem Start
auf OG plus 1 g eingestellt. Dieser Wert kann bei Planeten mit keiner
oder sehr dünner Atmosphäre auch weiter erhöht werden.
Hinweise:
- Das Durchgehen der Checklisten kann in der Regel
vom Computersystem vollautomatisch durchgeführt werden. Bei Mängeln werden
zumindest der Pilot und der Kapitän über die Missstände benachrichtigt.
- Die genannten Zahlenwerte für die horizontale
Landung orientieren sich an Planeten mit einer Oberflächengravitation von nahe
einem g. Bei Planeten mit geringerer Schwerkraft kann das Computersystem
optimierte Parameter bestimmen. Die Landung und der Start kann in der Regel
auch vom Computersystem vollautomatisch durchgeführt werden.
- Bei horizontaler Landung sollten auch die nach unten
gerichteten Manövertriebwerke zusätzlich zu den Landungstriebwerken zum Einsatz
kommen.
- Wurde das Schiff vertikal gelandet, so sollten
während des Aufenthalts auf dem Planeten die Trägheitskompensatoren des
Hauptantriebs auf die Stärke der Oberflächenschwerkraft eingestellt bleiben, um
an Bord eine Schwerelosigkeit zu erzeugen. Die künstliche Gravitation sollte
auf jeden Fall abgeschaltet bleiben.
- Bei einer Oberflächengravitation von mehr als
0,7 g reicht die Kraft der Landungs- und Manövertriebwerke und die
Tankkapazität des Schiffes nicht mehr aus, um das Schiff im vollbeladenen
Zustand sicher landen zu können oder bei einem Start genügend weit vom Boden
abheben zu können. In diesem Fall muss eine vertikale Landung oder ein
vertikaler Start durchgeführt werden.
- Versucht man, bei einer Oberflächengravitation
von mehr als 1,2 g eine vertikale Landung oder einen vertikalen Start
durchzuführen, so ist die thermische Rückstrahlung der Landefläche zum
Schiffsheck zu hoch und verursacht schwere strukturelle Schäden am Hauptantrieb
und am Heck.
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