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Landung auf und Start von Planeten
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Wann durchzuführen:

Wenn Sie Ihre Geschäfte nicht nur im Weltraum tätigen wollen, wird es vorkommen, dass Sie gelegentlich mit Ihrem Schiff auf einer Planetenoberfläche landen müssen, um Fracht und Personen aufzunehmen oder zu ihrem Bestimmungsort zu bringen. Dabei sollten Sie beachten, dass Sie später auch wieder in den Weltraum aufbrechen wollen.

Zunächst noch eine Anmerkung: Sehr viele notwendige Schubangaben finden an dieser Stelle in der Form "OG plus x g" statt, wobei x ein Zahlenwert ist. Dies bedeutet in der Pilotensprache, dass ein Schub eingestellt wird, der um x höher ist als die Oberflächengravitation des entsprechenden Planeten. Besitzt also der Planet beispielsweise eine Schwerkraft von 0,7 g und lautet die Bezeichnung "OG plus 0,2 g", so ist ein Schub von 0,9 g gemeint.

Vorgehensweise bei einer Landung:

  1. Vor einer Landung gilt es, die Oberflächengravitation des Planeten zu bestimmen und die Checkliste für eine Landung auf der Planetenoberfläche durchzugehen. Steht die computergestützte Checkliste nicht zur Verfügung, sind manuell zumindest folgende Punkte zu überprüfen, sofern sie bei der Landung Sinn machen. Je nach Situation können einige der Punkte 3, 4, 7 und 10 irrelevant sein.
    1. Ist die Oberflächengravitation nicht höher als 1,2 g?
    2. Besitzt die Außenhülle keinerlei strukturelle Schäden?
    3. Ist das Fahrgestell für eine horizontale Landung voll funktionstüchtig?
    4. Ist das Antriebsgestell für eine vertikale Landung voll funktionstüchtig?
    5. Ist der Hauptantrieb voll funktionstüchtig?
    6. Sind die Manövertriebwerke an den Seiten des Schiffes voll funktionstüchtig?
    7. Sind für eine horizontale Landung die Landungstriebwerke unterhalb des Schiffes voll funktionstüchtig?
    8. Ist die Antriebskontrolle zur Ausbalancierung des Schiffes voll funktionstüchtig?
    9. Reichen die Treibstoffreserven für eine Landung?
    10. Reichen die Treibstoffreserven für einen späteren Start?
    11. Funktionieren die Trägheitskompensatoren?
  2. Werden einige Punkte der Checkliste nicht erfüllt, so müssen die Fehler vor der Landung behoben werden. Tun Sie dies nicht, begeben Sie sich bei der Landung in Lebensgefahr!
  3. Zur Durchführung einer Landung lenkt das Schiff zunächst in einen niedrigen Orbit ein (äußerste Atmosphäre oder eine Höhe von 30-100 km), bei dem das Schiff sich in die gleiche Richtung um den Planeten bewegt wie es die Eigenrotation des Planeten vorgibt.
  4. Anschließend bremst das Schiff seine Bewegung aus, so dass es aus Perspektive zur Planetenoberfläche zum Stillstand kommt. Dadurch verlässt das Schiff seinen Orbit und wird nun von der Eigengravitation des Planeten erfasst und angezogen.
  5. Das Schiff wird nun so gedreht, dass der Hauptantrieb Richtung Planetenoberfläche zeigt. Mit dem Antriebsstrahl wird die Anziehungskraft des Planeten so gemildert, dass eine maximale Sinkgeschwindigkeit von 400 km/h nicht überschritten wird. Dabei sollte gegen Ende des Landemanövers der Antrieb exakt auf Höhe der Oberflächenschwerkraft des Planeten eingestellt sein (OG plus null).
  6. Für eine vertikale Landung, bei der das Schiff quasi "hochkant" auf dem Antriebsgestell landet, wird bei einer Höhe von 6,5 km die Antriebskraft um 0,1 g erhöht. Inklusive der Verzögerungszeit des Hauptantriebs kommt dann das Raumschiff innerhalb von zwei Minuten wenige Meter vor der Oberfläche zum Stehen und kann nun sanft abgesetzt werden. Das Antriebsgestell ist dabei maximal auszufahren, um die Wucht der Landung optimal dämpfen zu können.
    Die restlichen Punkte gelten nur für eine horizonale Landung.
  7. Wenn eine horizontale Landung beabsichtigt wird, bei der das Schiff auf dem im Unterdeck integrierten Fahrgestell landen soll, muss in einer Höhe von 2 km die Antriebskraft um 0,5 g erhöht und für 40 s beibehalten. Hierbei kommt das Schiff in einer Höhe von ca. 500 m zum Stehen und wird anschließend wieder auf eine Steiggeschwindigkeit von ca. 400 km/h gebracht.
  8. Innerhalb der nächsten elf Sekunden pro g (also z.B. 22 Sekunden bei einem Planeten mit 0,5 g) muss das Schiff mit den seitlichen Manövertriebwerken in die Horizontale gebracht werden. Innerhalb dieser Zeit gewinnt das Schiff zwar einige hundert Meter an Höhe, verliert aber gleichzeitig seine Geschwindigkeit und fällt wieder mit 100 km/h auf den Planeten zu.
  9. Jetzt müssen die Landungstriebwerke unter dem Unterdeck mit voller Stärke gezündet werden, um das Schiff abzubremsen und sanft landen zu können. Vor der Landung ist natürlich das Fahrgestell auszufahren.

Vorgehensweise bei einem Start:

  1. Auch für den Start des Schiffes ist eine Checkliste durchzugehen. Bei einer manuellen Prüfung sollten zumindest folgende Punkte untersucht werden:
    1. Besitzt die Außenhülle keinerlei strukturelle Schäden?
    2. Ist der Hauptantrieb voll funktionstüchtig?
    3. Sind die Manövertriebwerke an den Seiten des Schiffes voll funktionstüchtig?
    4. Sind für einen horizontalen Start die Landungstriebwerke unterhalb des Schiffes funktionstüchtig?
    5. Ist die Antriebskontrolle zur Ausbalancierung des Schiffes voll funktionstüchtig?
    6. Reichen die Treibstoffreserven für den Start?
    7. Funktionieren die Trägheitskompensatoren?
    8. Befinden sich keine Personen oder brennbaren Gegenstände in Nähe der Antriebsdüsen (Umkreis von 10 m bei Horizontalposition für Landungsdüsen und Hauptantrieb; 35 m bei Vertikalposition für Hauptantrieb)?
  2. Werden einige Punkte der Checkliste nicht erfüllt, so müssen die Fehler vor dem Start behoben werden. Tun Sie dies nicht, bringen Sie sich oder andere Personen beim Start in akute Lebensgefahr!
  3. Vor Durchführung des Starts muss auch bei einem horizontalen Start zunächst der Hauptantrieb aufgeheizt werden, damit dieser beim späteren Wendemanöver in der zur Verfügung stehenden Zeit seinen Schub aufbauen kann.
  4. Zu Beginn des Starts müssen die zum Abheben notwendigen Triebwerke gezündet werden. Aus der Horizontalposition werden die Landungstriebwerke, aus der Vertikalposition der Hauptantrieb gezündet. Es sollte eine Schubkraft von OG plus 0,3 g eingestellt sein. Diese wird für 15 Sekunden aufrecht erhalten
  5. Wurde aus der Horizontalposition gestartet, so wird nun der Hauptantrieb gezündet und auf einen Schub von OG plus 0,3 g gebracht. Gleichzeitig werden die im Heck befindlichen Landungstriebwerke gedrosselt, wodurch das Heck des Schiffes nach unten wegsackt. Kurz bevor das Schiff die Vertikale erreicht, werden die Landungstriebwerke im Heck zusammen mit dem nach oben abstrahlenden Bug-Manövertriebwerken kurz gezündet und die Landungstriebwerke im Bug und Mittschiff deaktiviert, um das Drehmoment (den "Schwung") des Schiffes abzubremsen und es in der vertikalen Position zu halten.
  6. Der Hauptantrieb wird nun sowohl bei horizontalem als auch vertikalem Start auf OG plus 1 g eingestellt. Dieser Wert kann bei Planeten mit keiner oder sehr dünner Atmosphäre auch weiter erhöht werden.

Hinweise:

  • Das Durchgehen der Checklisten kann in der Regel vom Computersystem vollautomatisch durchgeführt werden. Bei Mängeln werden zumindest der Pilot und der Kapitän über die Missstände benachrichtigt.
  • Die genannten Zahlenwerte für die horizontale Landung orientieren sich an Planeten mit einer Oberflächengravitation von nahe einem g. Bei Planeten mit geringerer Schwerkraft kann das Computersystem optimierte Parameter bestimmen. Die Landung und der Start kann in der Regel auch vom Computersystem vollautomatisch durchgeführt werden.
  • Bei horizontaler Landung sollten auch die nach unten gerichteten Manövertriebwerke zusätzlich zu den Landungstriebwerken zum Einsatz kommen.
  • Wurde das Schiff vertikal gelandet, so sollten während des Aufenthalts auf dem Planeten die Trägheitskompensatoren des Hauptantriebs auf die Stärke der Oberflächenschwerkraft eingestellt bleiben, um an Bord eine Schwerelosigkeit zu erzeugen. Die künstliche Gravitation sollte auf jeden Fall abgeschaltet bleiben.
  • Bei einer Oberflächengravitation von mehr als 0,7 g reicht die Kraft der Landungs- und Manövertriebwerke und die Tankkapazität des Schiffes nicht mehr aus, um das Schiff im vollbeladenen Zustand sicher landen zu können oder bei einem Start genügend weit vom Boden abheben zu können. In diesem Fall muss eine vertikale Landung oder ein vertikaler Start durchgeführt werden.
  • Versucht man, bei einer Oberflächengravitation von mehr als 1,2 g eine vertikale Landung oder einen vertikalen Start durchzuführen, so ist die thermische Rückstrahlung der Landefläche zum Schiffsheck zu hoch und verursacht schwere strukturelle Schäden am Hauptantrieb und am Heck.
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Verfasser: Peter Hildebrand
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